Schreiben

Schreiben – ein Leben lang

Ich begann mit Schreiben noch bevor ich zur Schule ging. ‚Oma ist lip‘ hieß der erste Satz, an den ich mich erinnere. Literarisch noch nicht sehr wertvoll, aber es war ein Anfang. Erster Höhepunkt meines Schaffens war der Abituraufsatz (Thema habe ich vergessen). Ich überlegte eine Stunde, schrieb dann 10 Seiten Konzept und trug das Ganze dann nochmal in Schönschrift ein. Alles mit der Hand, versteht sich, 1971 gab es allenfalls Schreibmaschinen.

Die berühmten Gedichte des Jungen Wilden gab es von mir nicht. Ich tobte mich als Jungtwen in der Musik aus, die Gitarre und die Stimmbänder gaben meiner Befindlichkeit Ausdruck, heftig oder romantisch, rockig oder bluesig – je nachdem. Ein paar Songtexte gab es, die aber nie an die Öffentlichkeit gelangten (hoffentlich bleibt das so!). Parallel zu meiner Liebe zum Reisen begann ich zu schreiben. Tagebücher von Unterwegs – Schottland, Griechenland, Südamerika, Mexiko. Später einmal um die ganze Welt. Mit Eintritt in den Beruf wurde das Reisen weniger, das Tagebuchschreiben blieb.

Die Begegnung mit einem Lyriker brachte mich schließlich zum Gedichteschreiben. Er machte mir Mut, und siehe da, es klappte! Hunderte Gedichte entstanden in kurzer Zeit, manchmal bis zu zehn am Tag, es war wie ein Rausch. Der Schritt zum Roman war nicht mehr weit. ‚Reise um den Tag in 80 Welten‘ hieß mein Erstling, eine expressive assoziative Mischung in einer spärlichen Handlung. Liegt heute noch in der Schublade.

neu4Es folgte die Teilnahme an den ‚Offenen Lesungen‘ in Freiburg im Alten Wiehrebahnhof. Die ersten Kurzgeschichten entstanden, von denen ich tatsächlich eine veröffentlichen konnte (‚Anhalter‘). Dann schlug das Schicksal zu. Verschiedene Krankheiten bremsten mich jahrelang völlig aus, meine kreative Ader war abgeklemmt.

Als ich wieder zu schreiben begann, hatte ich das Bedürfnis, meinen Geschichten mehr Spannung zu verleihen. Ein Wettbewerb für Krimikurzgeschichten öffnete mir den Weg zu dem, was ich heute schreibe. Erfolge stellten sich rasch ein. 2010 war ich einer der Preisträger beim Freiburger Krimipreis, im Jahr darauf wurde ‚Der Zauberlehrling‘ für den renommierten Agatha-Christie-Krimipreis nominiert. Mein erster Kriminalroman. ‚Teufelskanzel‘ ist im Februar 2013 im Gmeiner-Verlag erscheinen.

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